Zwei Tage konnte ich nichts schreiben, weil entweder der Laptop besetzt oder der Stick unterwegs war. Wir dürfen den Internetstick von Sonja, der Chefin benützen und dieser ist auch bei den Volontärinnen heiß begehrt. Von dem abgesehen, dass wir einfach so viel beschäftigt sind. Inzwischen haben wir im Busch die Familie von Poldis Kinder besucht. Von jedem Eck kam ein Kind. Ich verlor den Überblick. Schließlich waren es 15 Kinder, die zu dieser Familie gehören. Ihre Landwirtschaft hat mich sehr interessiert. Vorgestern war das Highlight der Ausflug nach Mtwapa. Hin fuhren wir mit dem Schulbus. Dann gingen wir mit Carmen, unserer Mitreisenden aus Österreich zu Roger. Er begleitete uns zum Masaishop, weil wir dann bessere Preise bekamen als sonst. Hier gibt es zwei Preise für alles. Für die Musungos, die Weißen sind sie höher. Mit dem Matatu, einem wilden Kleinbus ging es weiter zum Strand. Diese Kleinbus-Taxis sind einfach unbeschreiblich. Am Strand kauften wir Tiere für die Kinder. Dann gingen wir noch in ein Restaurant, das auf dem Wasser steht, ein Arm des Indischen Ozeans. Zurück zur Schule ging es mit dem Picky Picky, dem Motorrad-Taxi. Das war auch ein Erlebnis für sich und hatte uns sogar Spaß gemacht.
Gestern Vormittag fand ich den Handwerker etwas verloren vor der Beschreibung der neuen Leinwand sitzen. Die Liedtexte sollen auf eine Leinwand projeziert werden. Ich erklärte ihm die Montage. Poldi kam hinzu und wir zeigten den zwei Handwerkern, wie man millimetergenau und waagrecht die Löcher für die Aufhängung macht. Sie wollten das mit Augenmaß machen. Ich zeigte ihnen, dass man mit Stift und Zettel den Abstand ausrechnen kann. Unser gemeinsames Werk ist gelungen und wurde heute schon mit Freude von den Kindern aufgenommen.
Gestern waren wir bei einigen Familien im Lehmhüttendorf. Sonja fotografierte Kinder, die noch keine Paten haben. Ihre Lebensweise ist sehr einfach. In einem kleinen Raum aus Lehm ohne Fenster lebt eine Familie mit vielen Kindern. Es gibt ein Dorfklo und einen Dorffriedhof.
Am Abend habe ich beim Highschool-Chor getrommelt. Da die Djembe kaputt ist, habe ich eine Djembe-ähnliche Trommel ausgewählt, die aber zu klein für den Bass ist. Für den Bass benütze ich eine große Trommel. Ein Mädchen spielt eine Buschtrommel und ist quasi die Vortrommlerin. Die zweite Trommlerin bin ich. Das Trommeln hier ist körperlich anstrengender als daheim, weil die Lieder sehr lange und in einem schnellen Rhythmus sind. Aber es hat viel Spaß gemacht. Am Sonntag darf ich beim Gottesdienst trommeln.
Es gäbe so viel zu berichten, aber mehr erzählen wir zuhause. Vielleicht fahren wir heute noch einmal in die Stadt und zurück mit dem Picky Picky.
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Am Vormittag streiften wir durch die Lehmhüttendörfer. Dann waren wir in der Schulküche und ließen uns erklären wie man Ugali macht: 50 kg Maismehl und 250 l Wasser. Am Nachmittag waren wir bei einer Familie: 15 Kinder. Auf ihrem Feld ernteten wir Kasawa, was dann Monika für uns kochte. Heute gehen wir früh ins Bett. Morgen darf ich mit dem High School Chor ein Lied mit der Trommel begleiten und für den Sonntaggottesdienst üben.
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Johannes Paul II verdanke ich es, dass ich meine Reise antreten kann. Noch vor wenigen Stunden war nichts sicher. Vor 36 Stunden habe ich ganz besonders den neuen Heiligen um seine Fürbitte gebeten. Er ist so viel gereist und ihm ging es auch oft nicht gut. Ich habe alles, wirklich alles in Gottes Hände gelegt. Nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen. Ich fühlte mich wie Abraham, als er seinen geliebten Sohn Isaak opfern sollte. Er wollte es tun aus Liebe zu Gott. Abraham wurde für seinen Glauben belohnt und er bekam Isaak zurückgeschenkt. So erfahre ich es auch gerade. Ich freue mich über das Geschenk und nehme es demütig an. Es ist eine große Gnade von Gott, dass ich diese Reise machen darf.
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Der Flug war sehr gut. Beim Kilimanscharo war der zweite Zwischenstopp. Hier hatte es schon angenehme 30 Grad. Ich bin in einer ganz anderen Welt angekommen, die mir aber gar nicht so fremd ist. Ich war ja vor vielen vielen Jahren schon einmal auf diesem Kontinent. Gestern Früh wurden wir den 537 Kindern bei der Morgenversammlung, wo auch gesungen und gebetet wird, vorgestellt. Wir sind jederzeit überall willkommen. So streiften Poldi und ich gestern durch die Klassenzimmer und schauten der Babyklasse und der Kindergartenklasse 1 beim Turnen zu. Zwischen unseren Streifzügen auf dem Gelände haben wir Schulbücher eingebunden. Mittag aßen wir, wie die Kinder auf dem Boden sitzend. Nur einen Löffel haben wir uns besorgt. Die Kinder essen mit den Fingern. Für heute hat uns der Koch eingeladen, ihm ab 10 beim Kochen zuzuschauen. Es gibt Ugali. Keine Ahnung, was das ist. Apropos Essen: ich probiere alles, aber mein Essen habe ich wie zuhause im Rucksack. In meinem Zimmer habe ich das zweite Bett zu meiner "sterilen Arbeitsfläche" gemacht. Ich bin mit angestochenen Port geflogen. Alles kein Problem. Auch bei den Kontrollen am Flughafen war mein Handgepäck mit den Infusionsbeuteln und Nadeln kein Problem. Gestern konnten wir unsere Beine vom Indischen Ozean umspülen lassen. Das Wasser hat Badewannentemperatur. Am Abend entdeckte Sonja noch unsere Katze in ihrer Bettwäsche mit den von mir vier prophezeiten Jungen. Ich durfte der jungen Katzenmama noch etwas behilflich sein beim Versorgen ihrer Babys. Ich fühle mich fast wie zuhause.
Heute werden wir die Familie von Poldis Patenkinder besuchen, zu Fuß gehen wir in ein Hüttendorf. Soweit mal für heute.
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Wir fliegen heute Abend in Schwechat ab und werden in der Früh Adis Abeba erreichen. Dort werde ich zwei Stunden äthiopische Luft schnuppern. Dann geht es weiter nach Mombasa in Kenia. Taxifahrer Tom wird uns abholen und in die 35 km entfernte Stadt Mtwapa bringen. In der Schule "Helping Hands Community School" werden wir unser Quartier beziehen. Wir werden dort mitleben und die Familien einiger Patenkinder besuchen. Im Koffer habe ich Geschenke und Briefe für die Kinder.
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